Vorbereitung ist das A und O.
Schön ist es, wenn die Kinder bereits bei der Vorbereitung und Planung integriert werden. Zum Beispiel beim Aussuchen des Rezeptes. Mein Sohn sieht sich beispielsweise sehr gern Kochbücher mit Bildern an und markiert mit Post-its die Rezepte, die ihm gefallen. Wenn wir etwas kochen, ist er dann sozusagen der Küchenchef und hat entschieden, was gekocht wird. Zusätzlich kann man auch gemeinsam eine Einkaufsliste schreiben und einkaufen gehen. So sind die Kinder am ganzen Prozess beteiligt.
Alternativ wird das Kind bei der Vorbereitung des Kochens beteiligt. Gemeinsam sucht man alle Zutaten zusammen und bereitet sie vor, d.h. waschen, schneiden und wiegen.
Das Auge isst mit.
Das Aussehen ist bei Kindern am Wichtigsten. In einer hübschen Form serviert oder gepresst, schmeckt der Reis oder das Kartoffelpüree natürlich viel besser. Auch Möhren, Gurken, Kohlrabi oder anderes Gemüse wandern in Herz-, Stern- oder Blumenform schneller in den Mund. Spieße oder kleine Fähnchen sehen toll aus, machen Spaß und erleichtern das Essen. Auch Farben sind wichtig. Ob Obst- oder Gemüsespieß – in den Farben des Regenbogens kann man ihm nicht widerstehen. Sehr gut eignen sich auch Muffinförmchen zum Anrichten oder Servieren der Speisen.
Geschichten erzählen und tolle Namen ausdenken.
Eine kleine Geschichte oder ein Märchen zum Gericht erzählen und der Speise tolle Namen geben, wie Wikingertopf oder Piratenspieß, lässt Kinder das Essen erleben. So werden die Geschmackssinne sofort positiv beeinflusst.
Probieren geht über studieren.
Neue Speisen zu probieren, führt zu neuen Erlebnissen. Hier kann man sich auch kleine Belohnungen als Anreiz ausdenken. „Wenn du probierst, spielen wir nach dem Essen eine Runde Memory.“ Man sollte den Kindern immer alles mehrfach anbieten, aber sie niemals zwingen. Wichtig zu wissen, dass man teilweise Kindern etwas bis zu 40 mal anbieten muss, bevor sie es tatsächlich probieren.
Geschmacksorgane testen und reizen.
Riechen und schmecken ist spannend. Mit meinen Kindern im Kochkurs habe ich immer einen kleinen spannenden „Kräuterausflug“ gemacht und sie die Kräuter riechen und schmecken lassen. Sehr gut funktioniert auch das Spiel, mit verbundenen Augen das Kind viele Dinge probieren zu lassen. Das macht Spaß und schult den Geschmackssinn. Hier kann man sich ganz einfache Dinge überlegen, Nüsse, Gemüse, Obst, es darf auch mal ein Gummibärchen oder etwas Scharfes dabei sein.
Die Vorbildfunktion ist nicht zu unterschätzen.
Wenn nicht sofort, irgendwann essen die Kinder das, was man ihnen vorlebt. D.h. wenn man selbst viel Gemüse und Obst verzehrt, werden sie es irgendwann auch tun. Und erstaunlicherweise mögen sie auch genau die gleichen Dinge.
Selbstgekocht schmeckt es viel besser.
Wenn man die Kinder in den Prozess der Erstellung integriert, werden sie es auch probieren oder essen. Das müssen nur einzelne Schritte sein. Zum Beispiel die Gurke in Scheiben schneiden oder probieren, ob die Nudeln schon gar sind, den Herd einstellen etc. Auch das Abschmecken und Würzen gibt den Kindern das Gefühl, sie hätten alles selbst gekocht.
Ein eigenes kindgerechtes Küchenequipment.
Mit dem eigenen Messer schneidet sich das Gemüse viel besser. Es gibt mittlerweile viele Anbieter, die speziell für Kinderhände das richtige Equipment, beispielsweise Messer oder Schäler anbieten. Das Messer sollte übrigens nicht stumpf sein, aber auch nicht so scharf, wie ein japanisches Chefkochmesser. Trotzdem muss man dem Kind die Schärfe und die richtige Technik vorher vermitteln. Perfekt ist natürlich auch ein sicherer Hocker oder Stuhl, damit das Kind die richtige Höhe hat und so perfekt mitarbeiten kann.
Die Qual der Wahl.
Es ist gut, wenn man das Kind vorher auswählen lässt, was es essen möchte bzw. was man gemeinsam zubereitet. Dabei sollte man aber beachten, dass man Kinder nicht überfordert. Zwei maximal drei Speisen stehen zur Auswahl. Einige Kinder haben selbst Ideen oder Wünsche, aber meist ist das dann immer das gleiche oder nicht besonders gesund, hier kann man kombinieren. Mal das was das Kind sich wünscht, mal etwas Gesundes.
Mehr Gemüse und Obst.
Viele Mütter versuchen den Kindern das Gemüse unterzujubeln und zu verstecken, beispielsweise fein püriert in einer Soße oder als Pesto. Das klappt nicht immer. Manchmal muss man auch Geduld haben und den Kindern Zeit lassen. Gut ist es, Gemüse und Obst immer Snack gerecht geschnitten auf den Tisch zu stellen und anzubieten. Besonders wenn der kleine Hunger kommt, wird hier gern zugegriffen. Auch dabei ist es schön, wenn man es immer mal anders zubereitet. Einmal in Scheiben, einmal in Sticks etc. Um die Kinder selbst zu sensibilisieren, kann man auch (jeden) Abend überlegen, wie viele Portionen Gemüse und Obst am Tag verzehrt wurden. Fünf Portionen, das ist soviel wie in eine Hand passt, am besten dreimal Gemüse und zweimal Obst wäre sinnvoll. Natürlich geht das nur mit den etwas größeren Kindern.